Begegnungen 2021
Themenübersicht
Artbreeder
(gespiegelte) Fotografie
NaNoWrimo
Torg Eternity
Erschaffung eines Mythos
Unser erster Jahresrückblick begann als Challenge, an der wir teilnahmen, Mara und ich. Sie wohnt gerade bei mir, um unsere Realität zu studieren. Das ist der Vorteil, wenn man einen Torwächter kennt. Alle Portale stehen einem offen, nunja, nicht ganz alle, aber dazu ein anderes mal mehr.
Dieser Beitrag ist unserem Jahresrückblick gewidmet und den Begegnungen, die mein Leben prägten. Er ist anders, als ihr vielleicht erwartet, schon allein deshalb, weil ich mich an keine Konventionen halte, keine Regeln, wie ein solcher Rückblog auszusehen habe. Ich bastle einfach drauf los und hoffe die kleinen Anekdoten inspirieren euch.
Ursprünglich sollten es 12 Themen sein, doch letztlich habe ich mich für 5 entschieden, weil 5 eine besondere Zahl ist, von Legenden umwoben.
Artbreeder
Was ist Artbreeder und welche Möglichkeiten bietet es?
Artbreeder ist eine Plattform auf der man Bilder hochladen und bearbeiten kann. Es scheint hauptsächlich für Portraits und Charakterdesign gedacht, kann aber auch zum Bearbeiten von Landschaftsbildern und Architektur verwendet werden.
Durch verschiedene Einstellungen können Fotos so verändert werden, dass aus der Vorlage eines Menschen Personen unterschiedlicher Nationalitäten, Hautfarben und Altersgruppen entstehen.
Artbreeder ist ein Open Source und Licence Projekt. Das heißt, die Bilder, die dort hochgeladen werden, sind lizenzfrei und dürfen auch kommerziell verwendet werden, können also im Gegensatz zu den Fotos von Schauspieler:innen auf Pinterest auch ganz offiziell als Portraits für eigene Romancharaktere verwendet werden.
Ich habe in den vergangenen Wochen schon ein bisschen mit dem Programm gespielt und mich unter anderem an Mara versucht, indem ich einzelne, lizenzfreie Bilder miteinander vermischt und mit Attributen versehen habe, aus denen ein hübsches Bild entstanden ist.
Noch nicht perfekt, aber ein erster Versuch meine Freundin Mara darzustellen.
(gespiegelte) Fotografie
Wenn ich fotografiere, nutze ich meist mein Smartphone, das eine sehr gute Kamerafunktion hat. Früher hatte ich allerdings sogar eine alte Spiegelreflexkamera, mit der ich schwarz-weiß Aufnahmen gemacht und selbst entwickelt habe. Das ist lange her. Damals ging ich noch zur Schule, doch damals wurde meine Leidenschaft für Fotografie geweckt. Erst später erfuhr ich von meinem Vater, dass er nach seiner Matura die Wahl gehabt hätte Fotograf zu werden. Mein Interesse scheine ich also wohl von ihm zu haben und dieses Jahr habe ich mich wieder intensiver damit auseinandergesetzt.
Landschaftsbilder
Am liebsten fotografiere ich die Natur, Pflanzen, Bäume, Flüsse, Seen, Berge, den Himmel, die Wolken und Wetterphänomene, wie doppelte Regenbögen. Wenn ich fotografiere, verlasse ich mich ganz auf meine Intuition. Berührt mich ein Anblick emotional, dann lasse ich ihn zuerst auf mich wirken. Und verweilt das Motiv oder ergreift mich ein innerer Impuls, dann nehme ich mein Smartphone und halte den Augenblick fest.
Ich achte dabei immer darauf, dass keine Menschen darauf aufgebildet werden, einerseits, weil ich mir damit natürlich rechtliche Hürden erspare, wenn ich Fotos online zeigen möchte, andererseits, weil es mir bei Landschaftsbildern darauf ankommt den Fokus auf die unberührte Natur zu legen.
Tieraufnahmen
Tieraufnahmen gehören zu meinen besonderen Herausforderungen. Denn im Gegensatz zu Pflanzen bleiben sie selten still. Ein schöner Moment lässt sich schwieriger mit nur einem Foto festhalten, insbesondere wenn sich Tiere in Bewegung befinden. Um gute Tieraufnahmen zu machen, ist es notwendig nicht nur achtsam zu sein, sondern auch schnell zu reagieren.
Im Sommer diesen Jahres sind mir beim Spazieren in den Bergen, nur wenige Schritte von meinem Zuhause entfernt, ein paar schöne Bilder gelungen. Zweimal begegneten mir Rehe, einmal gelang es mir ein Foto aus der Ferne zu schießen. Auf der Ruine, die ich regelmäßig besuchte, hatten Fledermäuse einen Unterschlupf gesucht. Leider haben sie im Herbst ihren Standort wieder gewechselt. Ich hoffe, sie kommen nächstes Jahr wieder.
Am leichtesten ist es Tiere zu fotografieren, die auf einer Wiese schlafen oder sich ausruhen, oder gleich Videoaufnahmen zu machen.
gespiegelte Fotografie
Gespiegelte Fotografie ist ein Hobby von mir, das ich dieses Jahr neu für mich entdeckt habe. Bereits in vergangenen Jahren, habe ich aus eigenen Fotografien mit Bildbearbeitungsprogrammen gerne kleine Banner und digitale Kunst geschaffen. Das meiste ist dem Vergessen anheim gefallen.
Doch dieses Jahr habe ich wieder damit begonnen mit meinen Fotos zu basteln.
Gespiegelte Fotografie ist das Resultat eines Prozesses digitaler Bildbearbeitung. Benötigt werden ein Bildbearbeitungsprogramm und Landschaftsfotos. Mit Fotos von Bauwerken lässt sich ebenfalls Schönes basteln, aber ich habe mit Landschaftsbildern begonnen. Das Bild wird im Programm dupliziert und das Duplikat gespiegelt. Darauffolgend lassen sich beide Bilder zu einem Neuen zusammensetzen, woraus optische Täuschungen und kunstvolle Illusionen entstehen.
NaNoWrimo
Die große Schreibchallenge im November
Bis 2017 wusste ich nichts von der Existenz des NaNoWrimo. Erst nachdem ich mich in einem Autor:innenforum anmeldete, erfuhr ich von der Challenge, die 1999 ins Leben gerufen wurde und seit 2006 von einer Nonprofit Organisation mit eigenem Internetportal organisiert wird. NaNoWrimo ist die Abkürzung für National Novel Writing Month und wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Schreibchallenge, für Menschen, die das Schreiben lieben. Mittlerweile ist der NaNoWriMo besonders im englischsprachigen Raum noch viel mehr als das, doch dies soll nicht Thema meines Beitrags sein.
Ziel des NaNoWrimo ist es, in einem Monat mindestens 50.000 Wörter für einen Roman oder einen Kurzroman mit 50.000 Wörtern zu schreiben. Zur Motivation kann man an kleinen Motivationschallenges teilnehmen und sich mit anderen Schreiberlingen über das Portal vernetzen. Ich selbst habe das Portal bisher immer nur zum Eintragen meiner Zahlen genutzt, da die Autor:innenforen, in denen ich bin, ein zusätzliches Event geschaffen haben, mit Battle-Gruppen, Motivationsthreads und der Möglichkeit Auszüge zu präsentieren und Feedback zu erhalten.
Was ist ein Doppel-NaNo?
Beim NaNo geht es darum ein Buch zu schreiben und das nicht allein in seinem Kämmerlein, sondern in der Gemeinschaft mit anderen zusammen. Eine völlig eigene Dynamik entsteht dabei und ein gewisser Ehrgeiz ergreift uns, dem Magie innewohnt.
Diesen NaNo wollte ich eigentlich nur ein Manuskript beenden, das ich letztes Jahr begonnen hatte. Mit fehlten noch etwa 50tausend Wörter und so stieg ich als Rebell ein (Teilnehmer:innen, die an einem bereits begonnenen Projekt weiterschreiben). Doch kurz vor November meldete sich mein Science-Fantasy Epos bei mir. Band 2 wollte geschrieben werden.
Im Forum teilte ich meine Unsicherheit darüber, ob ich Projekt wechseln sollte oder nicht. Ich erhielt das Feedback, warum ich nicht einen Doppel-NaNo versuchen wolle? Ein Doppel-NaNo bedeutet schlicht die doppelte Herausforderung anzunehmen und an 2 Projekten zu arbeiten, für die jeweils 50tausend Wörter entstehen.
Es war mein erster Doppel-Nano und ich hatte auch noch drei Schreibaufträge nebenher laufen. Meine Erwartungen waren entsprechend nicht sehr hoch und doch ist es mir gelungen nicht nur ein Manuskript zu beenden, sondern die Hälfte für ein Weiteres zu schreiben.
Wie man den NaNo gewinnt.
Wie habe ich das gemacht, werdet ihr euch vielleicht fragen? 50tausend Wörter sind schon eine Menge, aber dann gleich 100tausend, inklusive was sonst noch so anfiel. Es ist eine ziemliche Belastung, aber es hat mir auch eine große Freude bereitet, nicht zuletzt wegen des Feedbacks unserer Cheerleader und anderer Teilnehmer:innen.
Wie habe ich das geschafft?
Ich bin ein Magier, ein rebellischer Magier um genau zu sein. Nein, ihr müsst keine Magier sein, um den NaNo oder gar den Doppel-NaNo zu schaffen. Ihr braucht erstmal nur eine Idee, ein grobes Konzept und die Leidenschaft ein Buch schreiben zu wollen. Das ist die Basis. Denn der NaNo soll in erster Linie Spaß machen. Ihr solltet euch täglich ganz bewusst Zeit nehmen zum Schreiben, aber auch Pausen einplanen. Mir hat es geholfen meinen Tag zu strukturieren und in den Kalender einzutragen, was zu erledigen ist und bis wann. Ein großes Plus war für mich auch die Events in meinen zwei Autor:innenforen. Denn das NaNo Portal ist auf englisch und es gibt zwar auch eine deutschsprachige Community dort, aber mir persönlich geben meine Foren mehr, weil der Kontakt bereits persönlicher ist.
Was mir auf jeden Fall sehr geholfen hat war einerseits das Feedback in meinen Romanthreads und andererseits das Co-Working bzw. Sprints (gemeinsames Schreiben innerhalb kurzer Zeitframes, mit Pausen dazwischen) über unseren Discord Kanal. Nächstes Jahr will ich mal ausprobieren, wie es mir hilft, wenn ich Auszüge aus meinen Manuskripten hier auf Belletristica teile.
Torg Eternity
Torg Eternity, um Markus Plötz zu zitieren, ist wahrlich das beste Pen und Paper Rollenspiel aller Zeiten, das Ulisses Spiele hervorgebracht hat. Ein Meisterwerk, an Komplexität und Originalität kaum zu übertreffen, ein Science-Fantasy Crossover das eine enorme Vielfalt an Möglichkeiten bietet, Abenteuer zu gestalten und Charaktere zu entwerfen. Ihr müsst es erlebt haben, um von der Faszination Torg angesteckt zu werden.
In Berührung kam ich mit dem System durch den Spielleiter meiner DSA Spielgruppe, der jedes Jahr auf die Rat-Con fährt und von dort die Tag 1 Abenteuer zum Ausprobieren mitbrachte. Anfangs war ich ja skeptisch, doch dann fiel wieder einmal DSA aus und mit einem Teil der Gruppe bespielte er Torg. Da ich nichts anderes vor hatte, beschloss ich schließlich auch mitzuspielen, weil er einfach der beste Spielleiter ist, den ich kenne.
Und schon beim ersten Abenteuer war es geschehen, ich war begeistert von diesem Spiel. Mittlerweile habe ich mein eigenes Abenteuer konzipiert und teste es mit meiner Spielrunde, die vor einer Weile Zuwachs bekommen hat, als ich im Rahmen der Ulisses Online Convention neue Spieler kennenlernte. Und wenn alles gut geht, werde ich nächstes Jahr mein Abenteuer auf der Ulisses Spiele Plattform hochladen, damit auch andere Spieler:innen und Spielleiter:innen Spaß daran haben können.
Torg Eternity hat mich nicht nur dazu gebracht über meinen Schatten zu springen und selbst zu leiten, sondern mich auch dazu motiviert wieder zu zeichnen, ein selbst erfundenes Monster für meine Kampagne – den Yopog, eine Mischung aus Yokai und Gospog (pflanzenartige Untote).
Erschaffung eines Mythos
Der Traum begleitet mich schon eine Weile, doch so richtig konkret, wurde er erst dieses Jahr. Vielleicht habe ich mich bisher nicht getraut hinaus gehen und ihn zu leben. Wieder einmal habe ich Plan B, einen Brotjob, zu Plan A gemacht, anstatt mich vollends meiner Kreativität hinzugeben, furchtlos und mutig. Mein Phantasien will hinausgetragen werden in die Welt. Es begleitet mich mein Leben lang und schenkte mir den Funken der Magie, den die Gesellschaft, in der ich aufwuchs, verloren hat.
In meiner Kindheit kam ich zum ersten Mal mit der Magie in Berührung, in Form von Erfahrungen, die außerhalb dessen liegen, was unsere Wissenschaft für ihre Realität hält. Ich hielt ein Buch in meinen Händen, die unendliche Geschichte. Doch es war nicht irgendeine Ausgabe dieses wundervollen Märchens von Michael Ende, es war die eine unendliche Geschichte, dessen Einband sich anfühlt wie frisches Leder und auf dem das Auryn prangt. Ich konnte es mit meinen Fingern berühren und es entzündete den Funken der Traumlande in mir.
Wir hatten damals eine Klassenbibliothek. Jeder durfte Bücher hineinlegen und ausleihen. Dort hatte ich die unendliche Geschichte gefunden. Aber niemand wusste von ihr, außer ich. Denn nachdem ich das Buch einmal zurückgelegt hatte und es erneut suchte, da sagten nur alle, wir kennen dieses Buch nicht. Selbst die Lehrerin meinte, dieses Buch hätte es in der Klassenbibliothek nie gegeben. Ich weiß bis heute nicht, woher dieses Buch kam, wohin es verschwand. Es war das erste Zeichen einer langen Reise die mich an einen Punkt führte, der zur Geburt eines Mythos wurde, eines Mythos den ich mit euch teilen will, indem ich euch meine Geschichten erzähle.
Gadub Media ist nur ein Bruchstück des Mythos, ein Ankerpunkt, eine fiktive Mediengesellschaft aus einer anderen Welt, fern des uns bekannten Raum-Zeit Kontinuums, einem Ort, der Schmerzen heilt, wie manche sagen, doch auf jeden Fall ein Ort, an dem jene ohne Zukunft eine Chance auf ein zweites Leben erhalten. 2021 markiert das Ende eines Weges und zugleich einen Neuanfang. Kurioserweise steckt in dieser Zahl die Quersumme 5, eine magische Zahl, wie die 5 Elemente.
Komm mit mir auf die Reise durch die Ebenen jenseits dieser Realität, sprenge die Ketten, die dich festhalten und erlebe den Mythos, der sich auf diesen Seiten entfalten will. Auch in dir lebt ein solcher Mythos. Möge der Funken der Magie auf dich überspringen und auch dein Phantasien wiederbeleben.
Dein Rückblog ist sehr interessant. Vor allen Dingen die Sache mit dem NaNo habe ich noch nie gehört und so Neues erfahren.
Ich bin gespannt, wie es bei Dir weiter geht. Ein schönes Weihnachtsfest und ein wunderbares 2022 wünsche ich Dir!